Adventliches sorgt für volle Christuskirche

Nachricht 22. Dezember 2014

Chöre aus Harpstedt animieren beim Weihnachtskonzert zum Mitsingen / Spenden für Kirchenstiftung gesammelt

Die Chöre der Christus-Gemeinde und der Gemeinde Harpstedt haben zum Konzert in die Christuskirche geladen – und boten ein vielfältiges Programm.

(Von Weser-Kurier v. 23.12.2014)
Da wurde die Christuskirche zum Treffpunkt der Gemeinde, und zwar in umfassendem Sinn. Zum traditionellen Weihnachtskonzert trafen sich am Sonntag nämlich die Chöre der Christus-Gemeinde und der Gemeinde Harpstedt zum gemeinsamen weihnachtlichen Singen und Musizieren – und die Zuhörergemeinde in der voll besetzten Kirche bekam auch ausgiebig Gelegenheit zum Singen.

 
Für die festliche Einleitung mit Orgelpracht sorgten Christuskirchenorganistin Hedwig Stahl und die virtuos glänzende „Toccata“ aus der „Suite Gothique“ von Léon Boellmann. Bevor die Zuhörer mit Orgel- und Bläserbegleitung dann das alte „Macht hoch die Tür“ sangen, begrüßte sie Timo Rucks und stellte sich denen, die ihn noch nicht kannten, als der neue, seit August amtierende Pastor der Gemeinde vor.
 
Die Spatzen pfeifen es von allen Dächern: Weihnachten ist nah. Und der Chor der jüngsten Jüngsten, die von Daniela Predescu geleiteten und auch am Klavier begleiteten „Kirchturmspatzen“, sangen davon. In den drei neuen kindgemäßen Weihnachtsliedern von Gaba Mertins wussten sich die zehn Kleinen sängerisch schon ganz schön differenziert auszudrücken, schwungvoll, nachdenklich und fröhlich ausgelassen: „Hal-La-La-Le-Luja“. Und das Geschwisterchen unter den Zuhörern, das zuerst lautstark protestiert hatte, fand das, als es dabeistehen durfte, ganz toll.
 
Dann trat der Männergesangverein „Liedertafel“ unter der Leitung von Bernd Gerke auf. Das sind nur sechs Sänger – und die hinterließen mit dem „Weihnachtsstern“ nach einem Thema aus Dvoraks Sinfonie „Aus der neuen Welt“, dem „Münchner-Freiheit“-Song „So lang man Träume noch leben kann“ und dem so leicht gesungenen „Ein Stern stand am Himmel“ einen beachtlichen Eindruck.
 
Nach einem zweiten Gemeindelied mit „Hört der Engel helle Lieder“ spielte der Posaunenchor unter der Leitung von Klaus Corleis Traugott Fünfgelds „Wir strecken uns nach Dir“, transparent ausbalanciert, atmend und deutlich phrasiert, sauber intoniert und drängend-beschwingt im Ausdruck.
 
Pastor Rucks las danach Andreas Schwarz‘ Geschichte von „Weihnachten mit Macke“: Da wurde der krumm gewachsene Weihnachtsbaum, der mit der „Macke“, zum Bild dafür, das Unperfekte nicht nur zu akzeptieren, sondern es zu lieben.
 
„Feelings“, sechs junge Damen und ein junger Herr (Leitung und Klavier wieder: Daniela Predescu), waren bei ihrem „O Little Town of Bethlehem“ noch etwas zögerlich, hatten bei „It Came Upon the Midnight Clear“ schon tragfähige Geschlossenheit parat, die sich bei „Jesus the Savior of the World“ zum strahlenden Gloria-Klang steigerte.
 
Der Gemischte Chor Harpstedt unter der Leitung von Steffen Akkermann sang mit Begleitung von Klavier und eines Streicherensembles Christoph Willibald Glucks „Hoch tut euch auf“, Michael Praetorius‘ „Lobt Gott, ihr Christen“, ein altfranzösisches Weihnachtslied und Leonard Cohens „Halleluja“. Das war sorgfältig einstudiert, hatte einen homogenen Klang, war sinnvoll und atmend phrasiert. Für die beiden ersten Sätze hätte man sich mehr Mut zum großen Chorklang gewünscht, das Volkslied (mit Akkordeon und Gitarre) hatte dann eine bewegte, frische Ausstrahlung, beim Cohen-Song in der Bearbeitung Steffen Akkermanns bekam auch der Gesamtklang mehr Kraft und Glanz.
 
Auch bei „AmaSing“ unter der Leitung und mit Klavierbegleitung von Hedwig Stahl sind die Mädchen mit 12:1 deutlich in der Überzahl. Mit dem „Away in a Manger“ aus England, „Gabriellas Song“ aus „Wie im Himmel“ und John Rutters „Christmas Lullaby“ boten „AmaSing“ einen fein ausgehorchten, stabilen Chorklang mit ausgeformten Melodiebögen. Das a cappella gesungene „Rocking Around the Christmas Tree“ bot dann energisch-rockige Weihnachtsvorfreude.
 
Nach dem „Tochter Zion“ der Gemeinde gab es dann im Wechsel mit allen Chören und den Instrumentalisten das „Quempas-Singen“ als festlichen Abschluss.
 
Vor Gebet und Segen von Pastor Rucks dankte Dieter Claußen von der Kirchenstiftung allen Mitwirkenden und bat um eine Spende für die Kirchenstiftung. Zum Spendenerlös von 886, 22 Euro legt die Landeskirche übrigens noch einmal die Hälfte drauf.

 

 


Quelle: Weser Kurier Online v. 23.12.2014