Pilgern für Klimagerechtigkeit

Nachricht 30. Juni 2015
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http://www.klimapilgern.de

Strecke nach Paris führt durch den Landkreis / Öffentliche Aktionen geplant

) Pilgern ist meistens eine eher persönliche Angelegenheit. Manchmal ist es aber auch ausgesprochen politisch. So auch beim „Ökumenischen Pilgerweg für Klimagerechtigkeit“: Unter dem Motto „Geht doch!“ führt er vom äußersten Norden Deutschlands bis nach Paris zum Klimagipfel der Vereinten Nationen. Dabei ziehen die Teilnehmer auch durch den Landkreis Oldenburg; Harpstedt und Wildeshausen sind Übernachtungsstationen.
Da es eben nicht nur um individuelle Erlebnisse gehen soll, sondern mindestens ebenso sehr eine öffentliche Wirkung beabsichtigt ist, sind verschiedene Aktionen geplant, mindestens morgens und abends und teilweise auch noch zwischendurch. Dabei sollen positive Beispiele für klimabewusstes Handeln ebenso in den Blick gerückt werden wie „Schmerzpunkte“. Außerdem sind Interessierte eingeladen, ein Stück mitzuwandern.

Die Pilger starten am 13. September in Flensburg. Sie folgen überwiegend der wohl bekanntesten aller Pilgerstrecken, dem Jakobsweg. So geht es über Rendsburg und Hamburg nach Bremen. In den größeren Orten werden jeweils Workshops eingeschoben. Die vierte Groß-Etappe beginnt am Sonnabend, 3. Oktober, um 9.30 Uhr mit einem Gottesdienst im Dom. Am ersten Tag müssen die Pilger 23 Kilometer bis Barrien bewältigen. Der Erntedankgottesdienst am Sonntag, 4. Oktober, um 10 Uhr auf dem Hof Glade in Leerßen läutet den zweiten Tag ein.

Nach knapp 20 Kilometern treffen die Teilnehmer am Abend in Harpstedt ein. Dort soll eine Veranstaltung der Harpstedter Energieagentur in Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Helfern, die sich in der Samtgemeinde um Asylbewerber kümmern, den Klimawandel als Fluchtursache thematisieren. Mit einem Reisesegen um 9 Uhr in der Christuskirche machen sich die Pilger am Montag, 5. Oktober, auf den Weg nach Wildeshausen. Da dieses Stück mit 13,5 Kilometern eins der kürzesten ist, ist wahrscheinlich noch Zeit für eine Aktion am Wegesrand. Was das sein könnte, steht allerdings noch nicht fest.

In die Überlegungen ist auch die Regio-Volkshochschule Ganderkesee-Hude eingebunden, die dabei laut ihrem Leiter Rolf Schütze ihrerseits mit der Klimaschutzmanagerin des Landkreises, Manuela Schöne, kooperiert. „Im Landkreis Oldenburg sind wir an dem Thema sehr nah dran“, betonte Schütze. Ziel sei, dass möglichst viele Bürger den Pilgerweg wahrnehmen oder sich gar selbst daran beteiligen. Deshalb wolle die Regio-VHS auch auf jeden Fall in ihrem Programm darauf hinweisen. Unter anderem hätten bereits Landrat Carsten Harings und Samtgemeindebürgermeister Herwig Wöbse angekündigt, sich an diesen Tag dem Zug anschließen zu wollen – wenn auch wohl aus Termingründen nicht die ganze Strecke.

Abends werden die Pilger mit einer Taizé-Andacht in der Alexanderkirche empfangen. Am Dienstag, 6. Oktober, folgen nach einem Morgenimpuls um 9 Uhr in der St.-Peter-Kirche wieder knapp 20 Kilometer, die bis nach Visbek führen. Weitere Stationen sind Vechta, Steinfeld, Vörden und Engter, ehe die Pilger am Sonntag, 11. Oktober in Osnabrück ankommen.

Orientierungspunkte der weiteren Groß-Etappen sind Dortmund, Wuppertal, Remagen und die Gemeinde Perl an der Grenze zu Frankreich. Im Nachbarland soll in Metz eine zweite Gruppe dazustoßen. Gemeinsam geht es dann bis Paris, wo die Pilger pünktlich Ende November zur Welt-Klimakonferenz eintreffen sollen.

1470 Kilometer haben sie dann hinter sich. Andere dürften aber noch von deutlich weiter weg kommen. Mitorganisator Tobias Schäfer vom evangelisch-lutherischen Missionswerk in Niedersachsen hat etwa gehört, „dass sogar die Norweger schon anfangen wollen und Schmelzwasser vom Gletscher mitbringen“.

Ausführliche Informationen zu Inhalten und Ablauf gibt es im Internet auf der Seite www.klimapilgern.de. Nur dort sind auch verbindliche Anmeldungen möglich. Aus organisatorischen Gründen müssen sie bis spätestens Anfang September eingehen. Wer nur tageweise mitpilgern will, also weder Unterkunft braucht noch auf Gemeinschaftsverpflegung angewiesen ist, kann sich natürlich auch noch kurzfristig entscheiden.

Quelle :Weser-Kurier v. 01.07.2015