Organisatoren stellen Programm für Christuskirche vor / Modernere Anlage macht größere Veranstaltungen und weitere Chorprojekte möglich
Harpstedt: (Weser-Kurier v. 09.12.2015 -
Zwölf Konzerte standen dieses Jahr im Kalender. Und an die 2400 Musikfreunde dürften es dann letztlich, nach dem Adventskonzert am 20. Dezember, gewesen sein, die die Veranstaltungen in der Christuskirche besucht haben, schätzt Pastor Timo Rucks, Zusammen mit Vertretern der Kirchen-Stiftung und der Konzerte-AG zog er am Dienstag Bilanz, warf aber vor allem auch schon einen Blick auf die musikalischen Gäste in der ersten Hälfte des kommenden Jahres.Zunächst gab es in der Christuskirche gestern aber erstmal etwas Neues zu besichtigen. Die musikalischen Gäste werden bei ihren Auftritten im Gotteshaus künftig nämlich eine bessere Technik vorfinden, da die Kirchengemeinde eine neue Soundanlage angeschafft hat. Vor zwei Wochen wurde sie eingebaut, berichtet Rucks, Herzstück ist ein digitales Mischpult, das per WLAN über ein I-Pad gesteuert wird. „Mit extrem wenig Aufwand können wir so Großveranstaltungen machen“, schildert er die Vorteile dieses fest installierten Systems. „Vorher waren Tage nötig, um alles zu installieren.“
Für die Sänger stehen nun insgesamt fünf Funkmikrofone sowie weitere fünf kabelgebundene Mikros zur Verfügung. Außerdem besteht die Möglichkeit, diverse Instrumente anzuschließen – „und es kann professionell abgemischt werden“, beschreibt Rucks die neue Anlage, die die Kirchen-Stiftung zu 70 Prozent finanziert hat. Die restlichen 30 Prozent stammen aus der Kirchengemeinde. Die alte Saalanlage, die laut Rucks zwar für „Gesprochenes“, weniger aber für „Gesungenes“ getaugt hat, ist derweil nicht außer Betrieb, sie wird weiter für Gottesdienste genutzt.
Angesichts der neuen Technik sagte dann auch eine Musikerin gerne zu, die seit über dreißig Jahren eine feste Größe in der deutschen Musik- und Kulturlandschaft ist: Ulla Meinecke. „Der Star kommt gleich am Anfang“, sagt Rucks zum Gastspiel der deutschen Sängerin, die bereits 1977 ihre erste LP in Zusammenarbeit mit Udo Lindenberg veröffentlicht hat. Sie eröffnet das Konzertprogramm 2016 und tritt mit ihrer Band am 24. Januar in der Christuskirche auf. Eine gute Technik sei von ihr aus Voraussetzung gewesen, erzählt Rucks, der in der Gemeinde seit Sommer vergangenen Jahres tätig ist. Als Nachfolger von Gunnar Schulz-Achelis, dessen Stelle teilt er sich mit seiner Frau Hanna. Obwohl Schulz-Achelis sich um einen Nachfolger für die Konzertorganisation gekümmert hatte, sei durch seinen Weggang erstmal ein Luftloch entstanden, blickt Rucks zurück. „2015 war eine Übergangszeit, alle mussten sich neu finden.“
Es gab sehr erfolgreiche Veranstaltungen in diesem Jahr, wie das Musical „Amazing Grace“ mit mehr als 500 Besuchern allein in Harpstedt, andererseits seien aber trotz der guten, teilweise hochklassigen Qualität der Darbietungen auch bei einigen Terminen die erwarteten Besucherzahlen nicht erreicht worden, hieß es. Nun: neues Jahr, neues Glück. Mit vielen neuen Bands und dem verbesserten Soundsystem wollen die Organisatoren wieder durchstarten. Heinz-Jürgen Grashorn, der seit Schulz-Achelis’ Wechsel nach Hannover die Konzerte-AG leitet, hat laut Rucks wieder „ein sehr schönes Programm“ vorbereitet.
Zwölf Konzerte werden es demnach wieder sein, im ersten Halbjahr steht nach dem Auftritt von Ulla Meinecke das Gastspiel von Justus Frantz und dem Desaga Solisten Chamber Orchestra an (wir berichteten), „wobei wir hier nicht direkt Veranstalter sind, da es sich um ein DRK-Benefizkonzert handelt“, ergänzt Rucks. Zugunsten der Flüchtlingshilfe spielt der bekannte Pianist am 27. Januar mit 40 Musikern aus der Philharmonie der Nationen ein Beethoven-Programm.
Am 14. Februar präsentiert dann die A-cappella-Gruppe „Fünf vor der Ehe“ einen Vorgeschmack mit Teilen ihres neuen Programms. Zum dritten Mal tritt das Quintett in der Christuskirche auf. „Die fünf Jungs kommen witzig und etwas frech daher“, heißt es dazu, da sie auch jüngeres Publikum ansprechen sollen, bekommen Schüler ermäßigten Eintritt, was aber nur an der Abendkasse gilt.
Für den 17. April kündigen die Organisatoren Johnny Silver an, der in die Rolle von John Lennon schlüpft. „Als Musicaldarsteller, Entertainer und Musiker verkörpert Johnny Silver den Beatle mit verblüffender Präzision“, wird auf dessen Internetseite mitgeteilt. Viele Lieder des Konzerts beschäftigen sich mit mit Frieden, Liebe, Toleranz, Verständigung, Gewaltlosigkeit und Gerechtigkeit, damit sei das Konzert „Love and peace – John Lennon“ aktueller denn je. Silvers Liedbeiträge werden ergänzt durch Texte von Wolfgang Bönisch (Landeskirche Hannover).
Weiter geht’s bis zum Sommer mit eigenen Veranstaltungen: Am 24. April gibt es zunächst ein Chorkonzert, der Männergesangverein Liedertafel Harpstedt von 1841 feiert sein 175-jähriges Bestehen und ist Ausrichter des Kreisgruppenkonzerts der Sängerkreisgruppe Klosterbach-Delme. Sie besteht aus den Gemischten Chören Bassum, Bramstedt, Harpstedt, Neubruchhausen sowie den Männerchören Bassum und Harpstedt.
Am 5. Juni tritt dann der Jugendchor „Feelings“ der Gemeinde auf, der gemeinsam mit dem Förderverein sowie dem Gospelchor durch die verschiedenen Veranstaltungen unterschiedliche Teile der neuen Soundanlage wie zum Beispiel zwei Headsets für die Chor- und Musicalarbeit mitfinanziert hat. Rucks kündigt „eine Zeitreise durch die Musik ab den dreißiger Jahren bis heute“ an.
Tango mit Gesang und Poesie erwartet die Besucher am 12. Juni beim letzten Konzert vor den Sommerferien. Der Argentinier Juan Maria Solare (Flügel, Arrangements, Gesang), der unter anderem an der Bremer Hochschule unterrichtet, tritt gemeinsam mit seiner Schülerin Gudrun Zelle (Gesang, Poesie) auf. Sie stammt aus Harpstedt.
Einen Vorgeschmack darauf, wie es danach weitergeht, gibt es auch schon: Am 7. August soll das Konzert im Pfarrgarten stattfinden. Diesmal feiert der Chor Agama sein zehnjähriges Bestehen, mit von der Partie sind die Cadilac-Steelband aus Oldenburg und der Gospelchor der Harpstedter Gemeinde.
Quelle: Weser-Kurier Online v. 09.12.2015