„Luther in Jazz“: Choräle mal mit hohem Fußwippfaktor
Harpstedt - „Luther in Jazz“ – so heißt ein Orgelkonzert mit Dietrich Wimmer, das am Sonnabend, 4. November, um 19 Uhr in der Harpstedter Christuskirche beginnt.
Um die Verbindung zwischen dem Reformator und der Musik zu erklären, holt die evangelische Kirchengemeinde in einer Pressemitteilung etwas weiter aus: „Ein Blatt vor den Mund zu nehmen, war nicht Martin Luthers Sache. Er sprach die Sprache des Volkes und nutzte sie besonders gern in seinen Lieddichtungen. Sein Lied ,Erhalt uns Herr, bei deinem Wort’ bekam die Überschrift ,Ein Kinderlied, zu singen wider die zween Ertzfeinde Christi und seiner heiligen Kirchen, den Bapst und Türcken’. Für andere Lieder nutzte Luther bereits bekannte und beliebte Melodien, etwa für das Weihnachtslied ,Vom Himmel hoch, da komm ich her’. Diesen ,Gassenhauer' unterlegte er mit neuen Versen, die in einfachen Worten die Weihnachtsgeschichte erzählen.“
Zum 500-Jahr-Jubiläum der Reformation hat sich der Organist Dietrich Wimmer aus Bruchhausen- Vilsen mit Martin Luther und seinen Liedern auseinandergesetzt. „Luther in Jazz“ ist das Ergebnis. Dieses Konzertprogramm soll den Besuchern ein besonderes Klangerlebnis bieten.
Wimmer entwickelt als freischaffender Kirchenmusiker seit vielen Jahren Jazzmusik auf der Orgel. „Die fast 500 Jahre alten Melodien von Martin Luther vertragen eine solche Bearbeitung ausgesprochen gut“, verheißt die Konzertankündigung.
Neben dem bekannten Lied „Ein feste Burg ist unser Gott“ hat Wimmer auch andere Luthersche Choräle bearbeitet. Was dabei herausgekommen ist, überrascht durchaus: sanfte lateinamerikanische Klänge, rauschender Bigbandsound, zackiger Tango oder auch rasend schneller Swing.
„Wimmer schafft es, in einzelne Bearbeitungen bekannte weitere Motive einzuflechten, die ein Schmunzeln auf die Gesichter der Zuhörer zaubern“, macht die Kirchengemeinde Lust auf das Konzert. Der Eintritt ist übrigens frei; eine Spende wird am Ausgang erbeten. -
eb/boh Kreiszeitung 24.10.2017