Sehr „internationales“ Programm

Harpstedt – Der Einladung der Bremer Orchestergemeinschaft zu einer Klangreise in der Christuskirche in Harpstedt sind rund 120 Zuhörer gefolgt. Offensichtlich zog es so mancher Musikfreund vor, den Sonntagnachmittag bei frühlingshaftem Wetter und Sonnenschein lieber im Freien zu verbringen.

Dabei hätte das Konzert ein volles Gotteshaus verdient gehabt. Die Bremer Amateurmusiker unter der Leitung von Juan Maria Solare nahmen das Publikum mit auf eine musikalische Reise durch drei Jahrhunderte und viele Länder. Zum Auftakt stand die Ouvertüre zu Louis Spohrs „Jessonda“ auf dem Programm. Die zu Lebzeiten des Komponisten populäre Oper thematisiert ein grausames Kapitel – die in Indien früher verbreitete Witwenverbrennung.

Als Höhepunkt der ersten Konzerthälfte entpuppte sich eindeutig das Konzert für Oboe, Streicher und Basso continuo in d-moll von Tomaso Albinoni. Solistin Elisabeth Schaefer überzeugte auf ihrer Oboe mit professioneller Virtuosität und Musikalität. Mit Béla Bartóks „Rumänischen Volkstänzen“ ging es etwas moderner weiter im Programm.

Die weißrussische Pianistin Olga Krzefski glänzte gleich zu Beginn der zweiten Konzerthälfte mit dem zweiten Satz des ersten Klavierkonzertes von Juan Maria Solare. Der international mit vielen Preisen ausgezeichnete Komponist und Leiter der Bremer Orchestergemeinschaft lehrt als Dozent an der Universität Bremen sowie an der Hochschule für Künste. Krzefski studierte am Lyzeum für Musik und Choreografie in Mogilev/Weißrussland. Seit einigen Jahren ist sie als Konzertpianistin und Klavierlehrerin in Delmenhorst tätig.

Mit der Carmen Suite, in der Ernest Guiraud zwölf Themen aus der Oper „Carmen“ seines Studienkollegen Georges Bizet nach dessen Tod zusammengefasst hatte, endete das Konzert.

Die Zuhörer zeigten sich am Ende begeistert. Sie haben ihr Kommen trotz des schönen Wetters ganz sicher nicht bereut.  

Quelle: Kreiszeitung Online 25.03.2019 - hri