Justus Frantz - Zwei Konzerte in Harpstedt

04. Oktober 2020

Beethovens Weg in die eigene Klangwelt

Frantz, Justus 2020 1
Justus Frantz ** Zwei Konzerte in Harpstedt ** Beethovens Weg in die eigene Klangwelt Foto: Agentur

Nachdem das Konzert mit der Kreismusikschule am letzten Sonntag trotz der Corona bedingten Einschränkungen gut verlaufen ist, wagt die ev. Kirchengemeinde einen weiteren Schritt. Es ist gelungen, Justus Frantz am Sonntag, den 08.11. für ein Gastspiel in der Harpstedter Christuskirche zu gewinnen. Für die Akteure ist es das erste Konzert mit einem Berufsmusiker nach dem Lockdown im März.

Justus Frantz ist ein Name, den man mit großartigen Orchestern und absoluter Hingabe zur Musik assoziiert. Seit mehr als dreißig Jahren ist Justus Frantz ein international erfolgreicher Pianist und Dirigent. Um die klassische Musik hat er sich unzählige Male verdient gemacht.
Im diesjährigen Beethovenjahr (Ludwig van Beethoven wurde vor 250 Jahren geboren) liegt es nahe, das Konzert Beethovens Weg in die eigene Klangwelt zu widmen.

In Harpstedt ist Frantz durch seine Auftritte gut bekannt und anerkannt; - unter anderem durch gemeinsame Aktivitäten mit der Philharmonie der Nationen. Unter normalen Verhältnissen würde die Kirche sicher voll werden. Leider sind aufgrund der aktuellen Situation die Zuschauerzahlen stark beschränkt. Deshalb werden zwei Aufführungen mit jeweils maximal 100 Zuschauer nacheinander stattfinden. Die erste beginnt um 16 Uhr, die zweite um 19 Uhr. Einlass ist jeweils 30 Minuten vorher.

Dabei gelten die bekannten Regeln: Hände desinfizieren, Schutzmaske beim Ein- und Ausgang, Abstandsregel und Angabe der Kontaktdaten.

Als besonderes Highlight für die Aufführung wird das Klavierspiel per Videokamera live auf die Leinwand übertragen. So ist das virtuose Spiel auch auf den hinteren Plätzen gut zu erkennen.

Eintrittskarten (25 Euro - an der Abendkasse 28 Euro) sind im Kirchenbüro, im Schreibwarengeschäft Beuke, in den Niederlassungen der Tageszeitungen und im Internet unter Nordwest-Ticket erhältlich.

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Ein Beethoven Klavierabend - mit Justus Frantz
Beethovens Weg in die eigene Klangwelt

Anlässlich des Beethovenjahres 2020 präsentiert der Pianist und Dirigent Justus Frantz, der zu den bekanntesten Pianisten und Dirigenten gehört, am 08.11.2020 um 16 Uhr und 19 Uhr in der Christuskirche in Harpstedt einen Klavierabend mit den Sonaten Nr. 17 (der Sturmsonate), Nr. 21 (Waldsteinsonate) und Nr. 26 (LesAdieux) .

Diese Werkauswahl verbindet wohl die schönsten Werke Beethovens in einem eindrucksvollen Konzert.
Schon der Anfang der d-Moll Sonate op.31 ist von irisierenden Klängen geprägt. Immer wieder erleben wir die Kunst des Pedals, die aus dem eben noch so Direktem eine transzendierende Vision machen. Übrigens sagt Beethoven selber über diese Sonate auf die Frage, was denn nun dieses Wechselspiel zwischen hüben und drüben bedeutet: „Denken Sie an Shakespeares Sturm.“

Es folgt dann Beethovens großartige Waldsteinsonate.
Graf Waldstein war schon für den heranwachsenden Beethoven ein rettender Fördere, der Ihn vor den Gewaltausbrüchen seines Vaters beschützte und ihm gleichzeitig die Chance gab, die Großen wie Mozart und Haydn in Wien zu erleben. Wahrscheinlich entsteht die Waldsteinsonate aus einer Klavierübung. Auch hier erleben wir wieder, wie die Vordergründigkeit einer Klavierübung zu Gunsten eines fast jenseitigen Chorals weicht, Der erste Satz ist Gegenwart, der zweite Satz eine Ahnung wie ein Fragezeichen, das sich im letzten Satz in Poesie auflöst.

Zum Schluss erklingt die Sonate „Les Adieux“, in der Beethoven über die Flucht seines Gönners, Förderers und Schülers Erzherzog Rudolf im Mai 1809 schreibt. Der erste Satz ist das Lebewohl, der zweite Satz die Abwesenheit und der dritte Satz kulminiert in eine an sein 5. Klavierkonzert erinnernde Passage, die das Wiedersehen beschreibt.

1970 gelang Justus Frantz der Schritt in die internationale Spitzenklasse unter der Leitung von Herbert von Karajan mit den Berliner Philharmonikern und später mit den New Yorker Philharmonikern unter der Leitung von Leonard Bernstein. 1986 initiierte er das Schleswig –Holstein Festival und 1995 folgte die Gründung der Philharmonie der Nationen, dessen Chefdirigent er bis heute ist. Die kompetente Moderation von Justus Frantz, der mit seinen Interpretationen die Zuhörer zu begeistern weiß, verspricht ein außergewöhnliches Konzerterlebnis.