„Three Kings“ suchen viertes Bandmitglied

15. Dezember 2022

Jugendliche gestalten Gottesdienst mit „modernem Krippenspiel“ am Samstag

Harpstedt – Wer macht das Rennen und sichert sich einen Platz in der Band „Three Kings“, zu Deutsch „Drei Könige“? König Herodes oder Jesus von Nazareth? Dieses Geheimnis lüftet die Kirchenjugend in der Samtgemeinde Harpstedt im Rahmen ihres traditionellen Jugendgottesdienstes am Samstag, 17. Dezember 2022, ab 18 Uhr in der Harpstedter Christuskirche.

Die Vorbereitungen für das „moderne Krippenspiel“, in dem diese Frage vor Publikum geklärt wird, laufen derzeit auf Hochtouren. Am Dienstag bauten die Jugendlichen im Alter von 14 bis 19 Jahren mit vereinten Kräften die Bühne auf, schleppten Teile der Kulisse heran und modifizierten das technische Equipment.

Geistiger Vater des diesjährigen Krippenspiels ist Emil Wessel. Der 16-Jährige aus Dünsen erzählt: „Die Idee zum Inhalt ist mir im Anschluss an eine Deutschklausur vor etwa zweieinhalb Monaten gekommen. Ich war früher fertig mit der Arbeit und habe die verbliebene Zeit dafür genutzt.“ Die Gedanken, die dem Schüler während dieser Zeit des Wartens kamen, nutzte er später als Grundlage für den Text zum Krippenspiel. „Emil hat die ganze Geschichte zum Stück geschrieben“, erklärt Ralf Corßen begeistert. Als Mitglied des Kirchenvorstandes engagiert er sich – seit dem Fortzug von Pastor Timo Rucks in die Schweiz – in der Jugendarbeit der Kirchengemeinde. Auch beim Aufbau steht der Dünsener den Akteuren zur Seite. „Wir lassen die jungen Leute aber alles selbst entscheiden und planen und greifen nur ein, wenn unsere Hilfe ausdrücklich gefragt ist.“

„Wir“ bedeutet in diesem Fall neben Ralf Corßen auch Pastor Karsten Damm-Wagenitz und der Ehrenamtler Karsten Wenkel.

Dass die sogenannten Teamer, die zum Teil seit ihrer Konfirmation in der Kirchengemeinde aktiv sind, einen Gottesdienst in eigener Regie gestalten können, haben sie bereits mehrfach unter Beweis gestellt. So wird das kommende Krippenspiel bereits das vierte sein, das in der Christuskirche aufgeführt wird. Darüber hinaus obliegt der Gruppe die Aufgabe, drei weitere Gottesdienste pro Jahr zu gestalten.

„Das machen wir total gerne“, bringt es Marie Hopp auf den Punkt. Die 19-jährige Dünsenerin ist – genau wie Emil an der Gitarre – auch Mitglied in der Jugendband und trägt mit ihrem Gesang zum musikalischen Gelingen des Gottesdienstes bei. Sie erklärt: „Bei uns ist jeder willkommen, der Lust hat, mitzumachen.“ Die Stimmung zwischen den Aktiven sei immer gut. Man feiere zusammen Partys, spreche auch über ernste Themen, verbringe eine gute Zeit miteinander und helfe sich, wo man könne. So funktioniere das auch beim Krippenspiel. Marie dazu: „Klar haben wir inzwischen alle unsere Texte gelernt, doch sollte jemand einen Blackout haben, stehen wir zusammen. Dann wird eben improvisiert. Das hat bis jetzt immer geklappt.“

Ganz und gar nicht improvisiert wird im Bereich der Technik. Schließlich wird der Gottesdienst, der regelmäßig zahlreiche Besucher begeistert, auch live im Netz übertragen. Die Kamera läuft mit und transferiert die Bilder aus der Christuskirche direkt auf die Plattform Youtube. Für die Technik – von der Kamera über den Ton bis zur Beleuchtung – zeichnet Leandro Büttcher aus Kirchseelte verantwortlich. Große Misch- pulte mit unzähligen Reglern oder lange Strippen, die sich zu unübersichtlichen Bündeln verwirren, machen dem Jugendlichen, der von den anderen kollegial „Technik- Chef“ genannt wird, keine Angst. Einzig die Heizung spukt den Akteuren im Kopf herum. Emil Wessel gibt zu bedenken: „Wegen der Energiekrise wird die Kirche derzeit nicht geheizt.“ Womöglich halte die Aussicht darauf, eine Stunde lang bei fünf Grad still sitzen zu müssen, einige vom Besuch des Gottesdienstes ab. Doch auch dafür haben die Jugendlichen vorgesorgt. Der Kirchenvorstand habe zugesagt, die Heizung anzudrehen.

 

Quelle: Kreiszeitung 15.12.2022 mhu