Um die Kirche weiter mit Leben zu füllen

22. Februar 2022

Schon sehr lange ist Manfred Sander in der Kirchengemeinde und beim Baustellengottesdiensten in Harpstedt aktiv. Nun übernimmt er noch eine weitere Aufgabe, die als Lektor. Wie und warum es dazu kam.

Seit 2007 ist Manfred Sander in der Kirchenstiftung der Kirchengemeinde Harpstedt aktiv, seit 2014 festes Mitglied des Baustellengottesdiensts. Jetzt übernimmt er eine weitere Aufgabe: Am Sonntag, 27. Februar, wird der 59-Jährige im Gottesdienst als Lektor eingeführt.

Den Anstoß für das ehrenamtliche Amt habe Pastor Timo Rucks gegeben. „Er meinte, ich könnte Prädikant werden“, erklärt Sander. Ein Prädikant darf selbst Predigten schreiben und im Gottesdienst halten. Zuvor jedoch muss er zwei Jahre als Lektor tätig gewesen sein und dabei mindestens fünf Gottesdienste pro Jahr abgehalten haben. Der Unterschied ist: Ein Lektor gestaltet zwar einen Gottesdienst, darf aber nur Lesepredigten halten, die er nicht selbst verfasst hat.

Die Baustellengottesdienste hätten ihm immer schon unglaublichen Spaß gemacht: „Man wächst auch mit der Kirchgemeinde zusammen“, sagt der Beckelner, der seit mehr als 35 Jahren bei der VR Bank Oldenburg-Land beschäftigt ist. So hat er sich entschieden, sich nun auch als Lektor zu versuchen.

Kurs belegt

Von Juni bis November vergangenen Jahres hat Manfred Sander an vier Wochenenden den Kurs im Stift Börstel belegt, gemeinsam mit 15 Personen zwischen etwa 21 und 70 Jahren, „die wie ich lernen wollen, wie man unsere Kirche weiter mit Leben füllen kann“. Dabei lernte er unter anderem, wie Gottesdienste ablaufen, wie man den Segen spricht und eine Fürbitte formuliert.

Am vierten Advent hat Manfred Sander dann seinen ersten eigenen Gottesdienst in der Christuskirche Harpstedt gestaltet, den seine Tochter und seine Nichte gesanglich begleiteten. Seine Frau übernahm die Lesung. Bei der Vorbereitung hätten ihn die Pastoren unterstützt – die sich gerade durch den Weggang des Pastorenehepaars Timo und Hanna Rucks im Januar umso mehr freuten, mit Manfred Sander nun auch auf einen Lektor zurückgreifen zu können.

Große Verantwortung

Als Anspruch für seine Gottesdienste nimmt sich der 59-Jährige vor, diese so zu gestalten, „dass der konventionelle Teil mit der Moderne verbunden wird“. Für ihn ist das kein Problem, denn wenn man die Bibeltexte „mit etwas Geduld und Zeit“ mehrfach lese, könne man erkennen, „dass sie mit etwas anderen Worten ohne Weiteres in die heutige Zeit transportiert werden können“. Dabei möchte er einige Elemente des Baustellengottesdiensts übernehmen, wie modernes Liedgut und eine Predigt, die möglichst nicht länger als zehn Minuten dauert.

Trotz aller Freude ist sich Manfred Sander auch einer Sache bewusst: „Es ist eine große Verantwortung gegenüber der Gemeinde.“


Info

Der Gottesdienst am Sonntag, 27. Februar 2022, beginnt um 10 Uhr in der Christuskirche in Harpstedt.

Von Jana Budde

Quelle: Weser Kurier Online v. 23.02.2022