Evangelische Kirche baut Erstes Pfarrhaus komplett um: Gemeindezentrum für die Zukunft

21. April 2023

Harpstedt – Die evangelischen Christen feiern seit Jahren „Baustellengottesdienste“ in Harpstedt. Ab Herbst haben sie vor der Kirche eine eigene große Baustelle, und zwar im „Ersten Pfarrhaus“ an der 1. Kirchstraße – und die hat es in sich.

„Wir wollen ein zukunftsträchtiges Zentrum bauen“, sagt Pastor Gunnar Bösemann. „Die Maßnahme ist über einen Zeitraum von 30 Jahren für ein lebendiges Gemeindeleben gedacht.“

Das Projekt „Sanierung und Umbau des 1. Gemeinde- und Pfarrhauses“ kostet rund 1,18 Millionen Euro. Rund 450.000 Euro sollen über Dritt- und Spendenmittel finanziert werden. Da kommt es den Christen sehr gelegen, dass der Gemeinde nun eine Förderung durch Leader-Mittel zugesagt wurde (wir berichteten). 200.000 Euro gibt es für die rund 320.000 Euro teure Erweiterung des Gemeinderaumes durch einen Anbau sowie die Sanierung und die Einrichtung eines neuen Gruppenraumes im Hauptgebäude.

Ortsbildprägendes Gebäude für Harpstedt

„Die geplanten Räume dienen dem sozialen Miteinander und erfüllen damit insbesondere die Erfordernisse im Handlungsfeld des regionalen Entwicklungskonzeptes von Leader“, erklärt Bösemann. Gleichzeitig diene die Baumaßnahme dem Erhalt des denkmalgeschützten und ortsbildprägenden Gebäudes aus dem Ende des 19. Jahrhunderts im Herzen Harpstedts.

 

Der Saal wird nach Angaben des Pastors um rund 40 Quadratmeter erweitert, sodass für größere Versammlungen 150 Quadratmeter zur Verfügung stehen. „Der Raum ist teilbar. Damit sind zwei unterschiedliche Aktivitäten parallel denkbar“, berichtet Bösemann. Im Winter könne der Saal zudem für Gottesdienste genutzt werden. Mit einer Fußbodenheizung wird das deutlich komfortabler werden als in der benachbarten Kirche. Auch Mutter-Kind-Gruppen dürften sich darüber freuen, wenn sie auf dem Fußboden spielen.

Scheunentrakt wird neu genutzt

Ein richtig großes Projekt wird auch die Einbindung des bislang ungenutzten linksseitigen Scheunentraktes. Hier soll es Jugendräume und eine offene Küche geben. Auch eine moderne Sanitäranlage ist eingeplant.

Das Gemeindebüro samt Archiv soll aus dem Hauptgebäude in den rechten Teil umziehen. Dort ist auch ein Besprechungsraum vorgesehen.

 

„Wir starten voraussichtlich im Herbst mit den Arbeiten“, erläutert Bösemann. Es sei das ambitionierte Ziel, bis Ende 2024 fertig zu werden. Die Kirchengemeinde, so der Pastor, müsse dabei investieren, was sie könne. In Zusammenarbeit mit dem Kirchenkreis und der Kommune habe man eine gute Finanzierung auf den Weg gebracht. Das reibungslose Zusammenspiel aller Beteiligten sei dabei sehr wichtig.

Was mit dem Zweiten Pfarrhaus geschehe, so Bösemann, sei noch unklar. Die Gemeinde müsse sich in Zukunft auf lediglich ein Gemeindehaus konzentrieren. Vielleicht gelinge es aber, das Gebäude einer diakonischen Nutzung zuzuführen. Auch eine neue Kindertagesstätte sei dort denkbar. Schließlich gebe es dafür einen großen Bedarf im Flecken.

Quelle: Kreiszeitung 21.04.2023