Organistin Ilka Major gibt unterhaltsame Einblicke in Harpstedter Kirchenorgel

30. September 2024

Eigentlich funktioniert eine Orgel ganz einfach. Es ist das gleiche Prinzip wie bei einer leeren Flasche, über deren Öffnung man bläst, erklärte der kurze Beitrag der „Sendung mit der Maus“, der zu Beginn in der Christuskirche auf einer großen Leinwand lief.

Dennoch besteht das Instrument im Harpstedter Gotteshaus aus so vielen Pfeifen, wie Salzstangen in acht Packungen sind. „Das habe ich ausgerechnet“, berichtete Kirchenorganistin Ilka Major ihren Gästen. „2032 sind es genau“, verriet sie. Die rund 20 Teilnehmer an der Orgelführung erfuhren am Sonntagnachmittag im Rahmen der Orgelentdeckertage der Landeskirche Hannover noch viel mehr über dieses außergewöhnliche Instrument – und das überaus unterhaltsam und anschaulich. „Bei der Pflege haben wir tierische Helfer“, erläuterte Major weiter. „Fledermäuse, die im Kirchenturm wohnen, fressen Fliegen, Mücken und Motten auf.“ Die Insekten würden sich sonst in die Pfeifen setzen und dann käme kein Ton mehr heraus. „Wir wollen zeigen, wie beeindruckend eine Orgel ist und erklären, warum eine Pfeife weiß, wann sie dran ist“, hatte Major zu Beginn versprochen. Sie hielt Wort.

Bereits am Freitagmorgen hatten eine dritte Klasse der Harpstedter Grundschule sowie eine Gruppe der Kindertagesstätte Waldburg die Orgel auf Einladung der Organistin genauer unter die Lupe genommen.

Nachdem die Kinder ebenfalls den Filmbeitrag gesehen hatten, erklärte ihnen Major die Funktionsweise. Die Organistin und der Nachwuchs erkundeten die Orgel gemeinsam und stellten unter anderem fest: „Den höchsten Ton erzeugt man mit der kleinsten Pfeife.“ Schließlich fragte Major die Jungen und Mädchen, ob sie die Orgel selbst einmal bedienen wollen und erntete daraufhin ein klares „Ja“ von allen Seiten. So drückte der Nachwuchs begeistert die Tasten und zog die Register. „Sonst ist das Instrument ja meistens nur zu hören und kann selten von Nahem betrachtet werden. Wir wollen den Kindern daher die Möglichkeit geben, zu sehen, was eigentlich alles hinter dem Orgel-Gesicht steckt“, sagte die erste Vorsitzende des Kirchenvorstands, Andrea Müller-Wiesner. „Wir kommen gerne her, um die Orgel mit den Kindern zu besichtigen“, erklärte Florian Gräwert. „Es ist gut, ihnen zu ermöglichen, das Instrument einmal aus der Nähe zu betrachten und ein Kulturgut kennenzulernen“, meinte der Leiter der Kita Waldburg.

„Es hat auf alle Fälle Spaß gemacht. Die Kinder waren begeistert, dass sie sich auch selbst vor die Orgel setzen konnten und ein wenig spielen durften“, freute sich Organistin Major.

Quelle: Kreiszeitung Online 30.09.2024

Es hat auf alle Fälle Spaß gemacht. Die Kinder waren begeistert, dass sie sich auch selbst vor die Orgel setzen konnten und ein wenig spielen durften

Organistin Major