Mit der Ordination von Sascha Maskow als neuem zweiten Pastor in der lutherischen Gemeinde Harpstedt hat eine zweieinhalbjährige Vakanz nun ein Ende gefunden.
Harpstedt – Die Durststrecke war lang. Als das vormalige Pastorenpaar Hanna und Timo Rucks seinen Lebensmittelpunkt und sein Wirkungsfeld in die Schweiz verlagert hatte und danach Elisabeth Saathoff in den Ruhestand getreten war, blieb Gunnar Bösemann als alleiniger hauptamtlicher Pastor der evangelisch-lutherischen Christusgemeinde übrig. Saathoffs halbe Stelle wurde eingespart. Die einstige ganze Rucks-Stelle ist nun fürs Erste mit 75 Prozent Stellenanteil wieder besetzt: mit Sascha Maskow. Ihn ordinierte Regionalbischof Friedrich Selter aus Osnabrück am Sonnabendnachmittag ins Pfarramt.
Im Festgottesdienst in der Harpstedter Christuskirche, musikalisch bereichert von Kirchenband, Sängerinnen und Organistin Ilka Major, begleiteten den zu ordinierenden Geistlichen während der Amtshandlung vier Assistenten. Dazu zählte Pastor Christian Kopp aus Syke. Er war in den vergangenen zwei Jahren Maskows Mentor. Daraus entwickelte sich eine tiefe Freundschaft. Ferner wirkten Catharina Lamm, eine Studienkollegin und enge Freundin Maskows, sowie Dominik Wolters aus Syke-Wachendorf mit. Letzterer hatte dem bisherigen Vikar den Start in der Region Syke erleichtert. Last but not least gehörte Emil Wessel aus dem künftigen neuen Wirkungskreis des frischgebackenen Pastors während der Ordinationsfeier zu den Begleitern.
Der Regionalbischof nannte Maskows erste Dienstgemeinde nach dem Vikariat eine wertschätzende Gemeinde. Er rief auch jene Zeit des Aufbruchs ins Gedächtnis zurück, als die Christuskirchenrenovierung als große Gemeinschaftsaufgabe gelungen war. Selter erinnerte in diesem Zusammenhang an Pastor Gunnar Schulz-Achelis. Der habe immer ein offenes Ohr gehabt und gute Ideen eingebracht.
Vor allem die Jugendarbeit werde in Harpstedt großgeschrieben. „Das ist für Sie der ideale Wirkungskreis“, sagte der Bischof zu Maskow. „Die Jugend hier freut sich schon auf Sie, aber auch die Menschen, die sich durch ein offenes Wort in den Gottesdiensten und Gesprächen angesprochen fühlen wollen.“
Die Dienstwohnung wird im Zuge der laufenden Erweiterung und Modernisierung des Ersten Pfarrhauses fertiggestellt. Superintendent Jörn-Michael Schröder urteilte über Maskow: „Sie passen mit Ihrem Temperament und Ihrem guten Draht zur Jugend richtig gut in diese Gemeinde.“
Eine Sache aber müsse der neue Pastor noch lernen: richtige Voraussagen von Fußballspielergebnissen. Während der EM soll er dabei kein so glückliches Händchen gehabt haben.
„Wir haben ihn schon ins Herz geschlossen“, sagte Kirchenvorsteher Klaus Corleis. Viele gute Wünsche bekam Maskow mit auf den Weg: aus Dienstgemeinschaft und Kirchenbüro genauso wie – nach dem Gottesdienst – aus der Gemeinde. Im Teampfarramt wird er an der Seite von Pastor Gunnar Bösemann für rund 4 700 Gemeindeglieder aus Harpstedt und den umliegenden Dörfern zuständig sein. Zunächst bleibt es bei einer Dreiviertelstelle. Maskow promoviert nämlich noch, und zwar zum Thema „Inklusion im Gottesdienst: Was muss getan werden, damit alle dabei sein können, die dabei sein wollen?“
Schon nach seiner Konfirmation hatte er sich in die Kinder- und Jugendarbeit eingebracht. Er begleitete Jugendfreizeiten, bereitete Andachten vor, sprach gern über Gott und den Glauben. Nichts lag da näher, als sein kirchliches Engagement zum Beruf zu machen. Theologie studierte Maskow in Kiel und Göttingen. Das Gemeindepraktikum absolvierte er in Seevetal, eine Seelsorgerausbildung an der Medizinischen Hochschule Hannover und ein Auslandspraktikum in Äthiopien.
Quelle: Kreiszeitung Online 15.07.2024