„Was weiß man über die Kirchhofsmauer der Christuskirche zu Harpstedt?”

27. März 2025

(Teilweise zitiert aus dem Buch „Chronik der Samtgemeinde Harpstedt – Band II von Dirk Heile)

Der Kirchhof war ab 1685/86 von einer neu errichteten Mauer in einer annähernd ovalen Form umgeben und hatte vier Eingangspforten. Sie war – für damalige Zeit recht aufwendig - aus Kalksteinen und Wesersandsteinen erbaut. Ein Wesersandstein (wir berichteten) steht heute in der Andachtsecke.

Nach dem verheerenden Brand wurde 1742 mit dem Neubau der Kirche begonnen. Dabei wurden alte Mauersteine von der Kirche und auch Steine aus der alten Kirchhofsmauer wiederverwendet, die im Zuge der Neugestaltung des Kirchhofs ohnehin abgebrochen werden musste. Noch 20 Jahre später führte das zu einem Streit zwischen der Kirchspielgemeinde und dem Flecken Harpstedt, der Ersatz für diese Steine beanspruchte.

1747 konnte man das Richtfest der neuerbauten Kirche begehen, 1753 wurde die fertige Kiche geweiht.

Erst 1766 wurde mit dem Bau der Kirchhofsmauer begonnen, nachdem der Streit über die vor 20 Jahren verwendeten Steine der alten Mauer (siehe oben) mit Zahlung von 125 Thalern beendet worden war. Steine zum Bau der Mauer wurden durch Sprengung von Großsteingräbern in Hölingen gewonnen. Das war billiger, als Mauersteine von weither zu beziehen. Nur die Deckplatten der Mauer und die Steine für die Pfeiler an den Eingängen wurden in Hannover gekauft. 1768 war die Mauer fertig, so wie wir sie heute noch sehen können. Die Gesamtkosten betrugen etwa 350 Thaler.

Allerdings wurden einige Deckplatten an der Seite „Grüne Straße“ durch billige Betonplatten ausgetauscht. Keiner weiß warum und wann dies geschah.

Ungeklärt war, wer die Kirchhofsmauer zu unterhalten hatte. Die Dörfer des Kirchspiels weigerten sich, dazu beizutragen.

Steffen Akkermann