Christliche Flaschenpost - Die Kirche in Groß Ippener

28. Juni 2025

Etwa da, wo heute das Kriegerdenkmal in Groß Ippener steht, gegenüber der Gaststätte Wülfers, hat einmal eine Kirche gestanden. Wir wissen von ihrer Existenz sehr verlässlich aus Bremer Archiven. Denn als 1250 über die Weser eine Brücke gebaut werden sollte, wurden die umliegenden Orte zu Abgaben herangezogen. In dem entscheidenden Schriftstück ist von der "parochia Yppenerdhe" die Rede. Ippener wurde vor 800 Jahren mit Y am Anfang geschrieben und eine "Parochie" ist eine Pfarrei mit einem eigenen Pastor und einer eigenen Kirche.

  • Bis zur Reformation

Seit wann diese Kirche existiert hat und welchem Heiligen sie geweiht war, wissen wir nicht. Aber sicher gab es auch einen eigenen Pastor (kath.) in Ippener, mindestens bis zur Reformation. Danach, so vermutet Redeker, sei Ippener wohl von Harpstedt aus evangelisch- kirchlich mitversorgt worden und die Kirche wurde dabei weiterhin genutzt. Das ehemalige Pfarrhaus stand wohl auf dem letzten Grundstück der heutigen Straße "Großer Ort", linke Seite.

  • Weitere Beweise

In der Nähe des heutigen Kriegerdenkmals hat man bei Grabungen Knochen gefunden, die darauf hindeuten, dass dort der kirchliche Friedhof gelegen hat. Wenn es in einem Ort eine Kirche gab, wurden die Verstorbenen bei der Kirche bestattet. Die beliebtesten Gräber waren in der Kirche selbst oder ganz nahe an der Kirchenmauer. Das hat Glaubensgründe, denn man erwartete die Auferstehung der Toten und danach für alle guten Christen das Ewige Leben. Wer sich in der Nähe zur Kirche hielt, war auf der sicheren Seite.

  • Bis wann?

Aus historischen Zeugenaussagen wissen wir, dass es noch in der ersten Hälfte des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) Gottesdienste, Taufen und Abendmahlsfeiern gegeben hat. In den Kriegswirren wurde die Kirche dann zerstört. Zeitpunkt unbekannt. Redeker vermutet, sie sei eventuell von Kriegsleuten angezündet worden. Einige Steine wurde beim Wiederaufbau der Harpstedter Martinskirche (nach 1626) wiederverwendet.

Jörg Schafmeyer

(Quellen: Redeker / R.Grimsehl / H.Bock,"Collectanea" Pastor Krieger "HeimatkundlicheSchriften", G. Drube "800 Jahre Yppener")